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Aktiviere deine Inputsysteme für mehr Wohlbefinden & Power

Aktualisiert: 18. Aug.

Stell dir folgende Szene vor: Du sitzt seit Stunden im Büro. Deine Schultern hängen, dein Nacken ist verspannt, dein Blick klebt förmlich am Bildschirm, und deine Atmung ist kurzatmig und flach. Du beschließt, über Mittag oder nach Feierabend zum Sport zu gehen – vielleicht ein kurzer Lauf, ein Krafttraining oder sogar eine Yogastunde. Doch dein Körper fühlt sich schwer und unbeweglich an, die gewohnte Energie fehlt. Warum? Weil sich dein Nervensystem nicht sicher fühlt. Solche Momente kennen wir alle.


Was viele nicht wissen: Unser Nervensystem filtert rund um die Uhr Informationen aus unserem Körper und der Umwelt – immer auf der Suche nach Sicherheit. Wenn aber aufgrund monotoner Haltung, fehlender Bewegung, wenigen Gleichgewichtsherausforderungen und flacher Atmung kaum Informationen aus unseren Inputsystemen (Augen, Gleichgewichtsorgan, Körperwahrnehmung, Atmung) ankommen, kann unser Nervensystem die aktuelle Situation nicht vorhersagen und deshalb nicht als sicher einstufen.


Das Ergebnis?

Dein Körper schützt sich – durch Verspannungen, Bewegungsunlust, Müdigkeit, fehlende Kraft oder sogar Schmerzen.


Aktvierungen für mehr Wohlbefinden

Was, wenn dein Nervensystem einfach nicht genug Informationen bekommt, um sich sicher zu fühlen? Und was, wenn genau das der Schlüssel zu mehr Energie, weniger Schmerzen und besserer Performance ist?


Unser Nervensystem macht grundsätzlich drei Dinge:


a) Es nimmt Informationen aus unseren Inputsystemen auf

b) Es integriert und bewertet diese Informationen und entscheidet unbewusst, ob eine Situation sicher ist oder nicht

c) Es erzeugt einen motorischen Output – zum Beispiel Bewegung, Müdigkeit, Verspannung oder Schmerz



Zeit, rückwärts zu denken und die Perspektive zu wechseln!

Aktuell konzentrieren sich Sportwissenschaft, viele Therapieformen, die Medizin und viele Gesundheitsberufe fast ausschließlich auf die Outputs unseres Nervensystems. Das entspricht unserer Hardware – also der ausführenden Komponente: wie wir uns fühlen, wie wir empfinden und wie stark, balanciert oder koordiniert wir sind.


Doch wie jede Hardware wird auch unser Körper von einer Software gesteuert: von unseren Inputsystemen und den wichtigen Integrationszentren unseres zentralen Nervensystems. Wenn wir also rückwärts denken und „reverse engineering“ betreiben, wird schnell klar, dass unser Output (c) direkt von der Qualität unserer Inputsysteme (a) und deren Integration (b) abhängt.


Du hast richtig kombiniert, wenn du feststellst, dass unser Output immer von der Funktionsweise und Qualität der Inputsysteme sowie der Integration abhängig ist.



Die gute Nachricht: Dein Gehirn ist veränderbar!

Schon kleine, gezielte Aktivierungsroutinen liefern deinem Nervensystem viele wertvolle Informationen, die es braucht, um eine Situation als sicher einzustufen – mit erstaunlichen Effekten! Unser Gehirn ist neuroplastisch – das heißt, es passt sich laufend an das an, was du regelmäßig tust (oder nicht tust). Mit kleinen, gezielten Reizen kannst du deine Wahrnehmung verbessern, dein Wohlbefinden steigern und Bewegung leichter und freudvoller erleben.


Aktivierungen für mehr Wohlbefinden


Deine ersten Aktivierungen:

3 einfache Übungen für mehr Wohlbefinden und Power:


 1. Körper abreiben – bewusst wahrnehmen

Fahre mit deinen Händen über deinen ganzen Körper – Arme, Beine, Rücken, Brust. Das stimuliert die Rezeptoren in deiner Haut und gibt deinem Gehirn wichtige Informationen darüber, wo dein Körper im Raum ist. Diese Grundlage ist essenziell für effiziente und sichere Bewegung. Nimm die Berührungen bewusst wahr, atme dabei entspannt und mach das für 60 Sekunden.


 2. Gelenke mobilisieren – Bewegungslandkarten scharfstellen

Führe bewusste Kreise mit deinen Fuß-, Knie- und Hüftgelenken aus. Beobachte dabei genau: Sind es echte, runde Kreise oder eher eckige Bewegungen? Dein Gehirn aktualisiert ständig deine Bewegungskarten. Jetzt ist es Zeit, diese scharf zu stellen, damit du dich sicher und kraftvoll bewegen kannst.


 3. Gleichgewicht und Blickstabilität – 20 Sekunden Fokus

Wippe auf den Vorfüßen auf und ab, während du einen Punkt mit deinen Augen fixierst. Das aktiviert gleichzeitig dein Gleichgewichts- und dein visuelles System – sehr effektiv!



Wie fühlst du dich jetzt?

Schon nach wenigen Minuten spürst du, wie dein Körper wacher, stabiler und klarer wird? Dann hast du gerade erlebt, wie schnell dein Nervensystem auf gezielte Aktivierungen reagiert. Diese einfachen Übungen kannst du jederzeit in deinen Alltag integrieren – für mehr Energie, Fokus und Wohlbefinden. Gerade bei monotonen Haltungen im Büro bekommt unser Nervensystem wenig Rückmeldung und freut sich deshalb riesig über all die Informationen, die du in kurzen aktiven Pausen generierst. Sofort fühlst du dich wohler in deinem Körper, bist energiegeladener, fokussierter und leistungsfähiger.


Wir wünschen dir viel Freude beim Ausprobieren, mehr Freude beim Bewegen ab dem ersten Moment und mehr Glücksgefühle und Wohlbefinden im Alltag.



Lust auf mehr?

Bei neuronuss glauben wir daran, dass nachhaltige, gehirngerechte Bewegung dein Leben spürbar verändern kann – Schritt für Schritt, Tag für Tag. Wenn du neugierig bist, wie du dein Nervensystem noch besser aktivieren, deine Energie steigern und deinen Körper mit mehr Leichtigkeit und Freude bewegen kannst, dann bist du bei uns genau richtig.


Neugierig? Schau vorbei auf www.neuronuss.ch und melde dich direkt bei uns – wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen und dich auf deinem individuellen Weg zu begleiten!



Verwendete Quellen & Lesetipps:

  • Porges, S. W. (2011). The Polyvagal Theory: Neurophysiological Foundations of Emotions, Attachment, Communication, and Self-Regulation. W.W. Norton & Company.

  • Craig, A. D. (2009). How do you feel — now? The anterior insula and human awareness. Nature Reviews Neuroscience, 10(1), 59–70.

  • Sherrington, C. S. (1906). The Integrative Action of the Nervous System. Yale University Press.

  • LeDoux, J. (2012). Anxious: Using the Brain to Understand and Treat Fear and Anxiety. Penguin.

  • Siegel, D. J. (2012). The Developing Mind: How Relationships and the Brain Interact to Shape Who We Are. Guilford Press.

  • Doidge, N. (2007). The Brain That Changes Itself: Stories of Personal Triumph from the Frontiers of Brain Science. Viking.

  • McGlone, F., Wessberg, J., & Olausson, H. (2014). Discriminative and Affective Touch: Sensing and Feeling. Neuron, 82(4), 737–755.

  • Wolpert, D. M., Ghahramani, Z., & Jordan, M. I. (1995). An internal model for sensorimotor integration. Science, 269(5232), 1880–1882.

  • Brandt, T., & Dieterich, M. (1999). The vestibular cortex. Its locations, functions, and disorders. Annals of the New York Academy of Sciences, 871, 293–312.

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